Kreative Workshops zu Flucht, Begegnung und Zukunftsgestaltung

Pressemitteilung: Von Ankunft bis Zukunft

Vom 7.-9. April 2017 trafen sich über 70 Jugendliche aus Lüneburg und Umgebung im Bildungs- und Tagungshaus Ostheide Barendorf zum Workshopwochenende des Lüneburger Bündnisses „Jugend für und mit Geflüchteten“. An dem Bündnis sind neben den Jugendlichen auch die Hansestadt Lüneburg, der Stadtjugendring und „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“, ein gemeinsames Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend beteiligt.

Mit viel guter Laune und Lust an der Begegnung hatten die Jugendlichen der Gruppe „Jugend für Geflüchtete“ einen detaillierten Seminarplan ausgearbeitet. Neben inhaltlichen Workshops zu Fluchtgeschichten und Grenzerfahrungen, zu Diskriminierung und Argumenten gegen rechte Parolen gab es auch Bewegungsmöglichkeiten wie einen Kurs zu Parcour und einen Theaterworkshop. Darum rankten sich viele selbst organisierte Aktivitäten wie Tischtennis- und Tischkicker-Spiele, Kicken bei schönstem Frühlingswetter, abendliches Lagerfeuer, ein Filmabend mit Popcorn und ausgelassenes Tanzen zu Musik aus den verschiedensten Ländern.

Die teilnehmenden Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren stammen aus Afghanistan, Frankreich, Syrien, dem Irak, aus Indonesien und aus Deutschland und bildeten eine lebendige und bunte interkulturelle Gemeinschaft, in der jeder mit seiner Geschichte und seinen Interessen Gehör fand. Bei der Verständigung halfen vier ehrenamtliche Dolmetscher, die ins Arabische, Farsi und Kurdische übersetzten.

Am Sonntag wurde in einer Ideenwerkstatt gesammelt, was die Jugendlichen in Lüneburg gern machen und was sie gut finden in der Stadt, was sie stört und welche Ideen sie haben, was sich ändern sollte. Gelobt wurde, dass man in Lüneburg gut Radfahren kann, dass es viele Angebote gibt und sich viele Menschen für Geflüchtete einsetzen. Kritisiert wurde die mangelnde Transparenz und die Kosten für viele Sport- und Kulturaktivitäten. Auch dass die geflüchteten Jugendlichen in den Sprachlernklassen unter sich bleiben und wenig Gelegenheit zum Deutsch sprechen finden, wurde bemängelt.

Neue konkrete Projekte, die nun umgesetzt werden sollen, sind Hilfen beim Schwimmenlernen, ein Sommerfest der Vielfalt und eine App, über die Kontakte für spontane Aktionen ebenso vermittelt werden, wie gegenseitige Unterstützung bei Ämtergängen oder Hausaufgabenhilfe. Durch die App könnte auch mehr Übersicht für die bereits bestehenden Angebote und Aktivitäten geschaffen werden. Auch für einen interkulturellen Stadtspaziergang wurden Ideen gesammelt.

Teilnehmende und die Organisatorinnen und Organisatoren sind begeistert, wie viele gute Vorschläge auch von den Geflüchteten eingebracht wurden, was zeigt, dass sie durchaus nicht nur Empfänger von Unterstützung sind, sondern auch selbst eine Menge für ein lebendiges Miteinander einbringen können. Carl Sassse, Bereichsleiter Asyl bei der Hansestadt Lüneburg nahm ebenfalls die Ergebnisse mit großem Interesse auf und möchte den Fortgang der Projekte weiter verfolgen. Die Stadt wird auch finanzielle Mittel für die Umsetzung der Ideen zur Verfügung stellen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Friederike Orth
Willkommen bei Freunden
Servicebüro Hamburg
0151-21508613
Friederike.orth@dkjs.de

Oder Pauline Valentin
Jugend für Geflüchtete
Lüneburg
Jugend4fluechtlinge@gmail.com