Die folgenden Projekte sind in diesem Jahr umgesetzt worden:
„Erinnerungsräume“ – „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg e.V.
In einem dreitägigem Workshop im Juni 2020 setzten sich Pflegeschüler:innen des zweiten Ausbildungsjahres der Schule für Pflegeberufe (Städtisches Klinikum Lüneburg) und der Krankenpflegeschule Lüneburg (Psychiatrische Klinik Lüneburg) mit den Themen Menschenrechte, Kinderrechte, Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen, Geschichte von Menschen mit Behinderungen, „Euthanasie“ im Nationalsozialismus und heutiger Entrechtung/Diskriminierung von psychisch Erkrankten und Menschen mit Behinderungen auseinander. Angeleitet durch Dr. Carola Rudnick erarbeiteten die Teilnehmenden eigenständig eine zwölfteilige Poster-Installation zum Thema „Erinnerungsräume“, eine 48-seitige Begleitbroschüre sowie sechs Informationstafeln, die im neuen Bildungszentrum der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg dauerhaft ausgestellt werden. Die Arbeitsergebnisse wurden im Rahmen der Einweihung des Bildungszentrums der “Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg zusammen mit einer Gedenkfeier im ehemaligen Gärtnerhaus am 30. August 2020 der Öffentlichkeit präsentiert.
„Digitale Ideenschmieden an Lüneburg Schulen – Gelebte Demokratie in Zeiten von Corona“ – beWirken – Jugendbildung auf Augenhöhe gUG
Anders als ursprünglich geplant, aber dadurch nicht weniger erfolgreich setzen sich die Schüler:innen zweier Lüneburger Schulen in den Ideenschmiede-Workshops mit der Corona-Pandemie auseinander. Dabei haben sie Probleme identifiziert und entsprechend Lösungsideen entworfen. Abschließend entwickelten sie Fragen für eine digitale Umfrage, die ihre Mitschüler:innen in den folgenden Wochen ausfüllen konnten. Themen der Umfrage waren unter anderem das eigene Wohlbefinden in der Pandemiesituation, Rechte von Schüler:innen, digitales Lernen und Ausbildungsplatz finden unter Corona-Bedingungen. Hierfür wurde die von beWirken gUG bereitgestellte Snippet App genutzt. Den Lehrkräften wurde eine interaktive digitale Fortbildung angeboten, in der sie einen Einblick in die Grundlagen von Design Thinking sowie dessen Möglichkeiten und Herausforderungen, wie auch anwendungsorientierte Methoden sowohl für Online- als auch Präsenzunterricht, erhielten.
„Schule bewegen“ – Schulförderverein der Grundschule Kreideberg
Als Idee des Schüler:innenparlaments und einer Schulumfrage entstanden, ist das Tanzprojekt „Schule bewegen“. Schüler:innen der Grundschule Kreideberg übten zunächst klassen- dann jahrgangsweise verschiedene Tänze ein und setzten sich mit der jeweiligen Tanzkultur und der Geschichte der verschiedenen Stilen auseinander. Angeleitet durch Tanzlehrer:in Nadine Niblett stand dabei insbesondere der Tanz zu dem bekannten Song „Jerusalema“ im Fokus. Wenn nicht gerade Tanzschritte eingeübt wurden, tauschten sich die Schüler:innen über ihnen bekannte Tänze aus und gestalteten gemeinsam eine Weltkarte, auf der auch die internationalen Geschichten ihrer Familien sichtbar werden. Somit konnte der Bildung und Verfestigung von Vorurteilen entgegengewirkt und ganz nebenbei viele Schüler:innen für die Mitarbeit im Schüler:innenparlament begeistert werden. Eine öffentliche Aufführung der Tänze musste aufgrund der Pandemie leider verschoben werden, jedoch erklang vor den Weihnachtsferien noch einmal das Lied „Jerusalema“ über Lautsprecher in der Schule. Durch die offenen Fenster im Stadtteil zu hören, tanzten Schüler:innen und Lehrer:innen erneut zu dem Lied in den Klassenräumen.
„Act now!“ – Creative Change e.V.
Methoden aus der Theaterpädagogik nutzte das Team des Vereins Creative Change, um mit Schüler:innen der Grundschule im Roten Felde neue Lösungsstrategien für Konfliktsituationen zu erproben. Dabei stellte das Team von Creative Change Konflikte szenisch nach und beriet im Anschluss mit den Schüler:innen, welche Herausforderungen die Konflikte beinhalteten und sie zu lösen sein könnten. Im Anschluss erhielten die Schüler:innen die Möglichkeit selbst die Regie zu übernehmen und eine Rolle in einer der Szenen zu besetzen, um ihren Lösungsansatz auszuprobieren. Nachdem die Vorschläge ausprobiert wurden, wurden sie in der Klasse reflektiert. Durch die aktive Rollenübernahme entwickelten die Schüler:innen positive Handlungsweisen für unterschiedliche Konfliktsituationen und wurden ermutigt Eigenverantwortung zu übernehmen, um aktive Gestalter:innen ihres Lebens zu werden.
„Love storm goes SchülerMedienTr@ining©“ – Verein der Eltern und Freunde & Gymnasium Herderschule
Nicht mehr ohnmächtig zuschauen, sondern Methoden und Handlungsoptionen gegen Hate-speech im Netz. Das wünschten sich die SchülerMedienTr@iner:innen der Herderschule Lüneburg und ließen sich von dem Anbieter „love-storm – gemeinsam gegen Hass im Netz“ zu dem Thema weiterbilden. In einem Online-Training wurden die Schüler:innen in einem geschützten Raum mit verschiedenen Formen von Hassrede konfrontiert und spielten mögliche Gegenstrategien nach. Das Erlebte reflektierten in gemeinsamen Nachbesprechungen und diskutierten, wie sie Hassrede gezielt entgegentreten können. Dabei wurden die Schüler:innen auch zu Multiplikator:innen und tragen das Thema in ihre Klassen und Freundeskreise hinein.