2015

Im ersten Bewerbungsdurchgang hat der Lüneburger Begleitausschuss fünf Förderanträge bewilligt. Im zweiten Bewerbungsdurchgang waren es sechs.

Die folgenden Projekte sind in diesem Jahr umgesetzt worden.

„Move on up“, Förderverein Kriminalprävention Lüneburg e. V.
Der Förderverein Kriminalprävention Lüneburg e.V. veranstaltete am 23. September 2015 um 18 Uhr eine Lesung in der Kulturbäckerei. Im Zuge dessen las und sang Philip Oprong Sepnner aus seiner ergreifenden Autobiografie „Move on up“. Ziel der Veranstaltung war es, die interkulturellen Kompetenzen und die Empathie der Teilnehmer zu vertiefen und weiterzuentwickeln.
Der Autor berichtete von seinen Erfahrungen als Straßenkind in Kenia und erzählte von den Anfängen seines neuen Lebens in Hamburg. „Mambo sawa sawa“: Alles wird gut, wenn man trotzdem weitermacht. Mit seiner humorigen Lesung, gewürzt durch gefühlsvolle Gesangseinlagen zog Spenner die Zuhörer:innen in seinen Bann. Im Anschluss stand er für Fragen zur Verfügung.
Eine Veranstaltung, die ins Herz trifft und Mut macht! Der Eintritt war frei.
Philipp Oprong Spenner arbeitet mittlerweile als Lehrer in Hamburg. Wichtig ist ihm, seinen Schüler:innen den Glauben an ihre eigene Stärke und die Bedeutung eigener Ziele zu vermitteln. Nach der Leitmaxime „Hilfe zur Selbsthilfe“ hat er die Stiftung Kanduyi Children e. V. gegründet, um Kindern in Kenia Bildung zu ermöglichen.

Flyer - Veranstaltung - Philip Oprong Spenner

image2

image1


„Musikfestival Jakob“, Projektgruppe der Jugendprojektchallenge
Sechs Schüler:innen und Student:innen haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Im Sommer 2016 werden sie im Kurpark ein eintägiges Musikfestival für Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren organisieren: „Das Festival soll Jugendliche aus der ganzen Stadt verbinden und jungen Musikern eine Bühne bieten. Wir freuen uns auch über neue Gesichter in unserem Team – es gibt so viel zu tun“, so Samuel Wurmstädt (16 Jahre). Neben dem musikalischen Schwerpunkt soll es zudem noch ein nettes Rahmenprogramm geben. Die Vorbereitungen und Werbemaßnahmen laufen bereits auf Hochtouren. Der Projektgruppe ist wichtig, dass Jugendliche aus Stadt und Landkreis selbst teilhaben können – entweder durch direkte Mitarbeit oder indem sie den Organisatoren ihre Wünsche und Anregungen mitteilen: team@jakob-festival.de.
Das Projekt ist aus der Jugendprojektchallenge heraus entstanden. Bei der Jugend Projekt Challenge handelt es sich um ein Projekt, das unter dem Dach des Stadtjugendrings angesiedelt ist. Im Zuge des Projektes überlegen Jugendliche, was sie gern in der Stadt verändern bzw. verbessern möchten. Damit möchte der SJR die Partizipation, das Engagement, das Demokratieverständnis und die Selbstwirksamkeit von jungen Menschen in Lüneburg fördern. Auf einem Wochenende entwickeln Jugendliche eigene Projektideen und setzen diese im Anschluss selbstständig um. Für die Umsetzung wird ihnen ein Budget zur Verfügung gestellt, das sie eigenverantwortlich verwalten. Mentor:innen (Student:innen der Leuphana Universität) und Pat:innen aus Politik und Wirtschaft unterstützen die Projektgruppen bei ihrer Arbeit und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Mehr dazu hier

Projektgruppe Musikfestival Jakob


„United“, CVJM zu Lüneburg e. V.
Ab September 2015 organisiert der CVJM zu Lüneburg e. V. im frisch renovierten Café „Finke“ einen Treffpunkt mit wöchentlichen Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Gruppen zum Abbau von Vorurteilen. Hierbei sollen insbesondere Flüchtlinge und junge Menschen mit Migrationshintergrund eingebunden werden: „Eine solch heterogene Gruppe ist mit einigen Herausforderungen verbunden, aber wir sind der Meinung, dass gegenseitiges Kennenlernen, Toleranz und Solidarität der Grundstein für echte Integration und letztendlich gelebte Demokratie sind“, betont Sven Maurer vom CVJM. Aus den Begegnungen können – so die Hoffnung – neue kulturübergreifende Freundschaften entstehen, im Zuge derer ein Bewusstsein dafür entsteht, dass die multikulturelle Struktur unserer Gesellschaft als Reichtum zu begreifen ist und wir voneinander lernen können.

Bildschirmfoto 2015-12-14 um 13.43.44 Bildschirmfoto 2015-12-14 um 13.43.55


„Fotowettbewerb – Deine politische Partizipation!“,                                                          Policy Lab – Die Politische Ideenfabrik e. V.:
Unter dem Motto „Politik mal anders, Politik mal neu“ veranstaltete der Verein Policy Lab – die politische Ideenfabrik e. V. den regionalen Fotowettbewerb „Wer mischt Lüneburg auf?”. Policy Lab ist eine studentische Initiative, die durch eine  multiperspektivische Arbeitsweise neue Ideen im politischen Raum entwickelt. „Wir wollen von den Jugendlichen in Lüneburg wissen, was es für sie bedeutet, dazuzugehören und mitzumischen – sei es bei Entscheidungen in der Politik oder wenn es um etwas geht, das sie dort, wo sie wohnen, selbst betrifft“, so Lisa Kühn von Policy Lab. Im Herbst 2015 drückten junge Menschen in Lüneburg mit selbst aufgenommenen Fotos aus, in welchen Bereichen sie politisch „mitmischen“ möchten. Die Fotos wurden im Museum Lüneburg ausgestellt, Ausstellungseröffnung und Preisverleihung fanden am 11.11.2015 statt.

12096054_538283686327872_5532426659528605235_n

Bildschirmfoto 2015-12-14 um 13.53.49

Bildschirmfoto 2015-12-14 um 13.53.09Bildschirmfoto 2015-12-14 um 13.52.37
Bildschirmfoto 2015-12-14 um 13.52.49


„Demokratie bewegt – Sport verbindet“, Kreissportbund Lüneburg e.V.:
In der Region Lüneburg wird der organisierte Sport durch den Kreissportbund Lüneburg (KSB) vertreten. Der KSB steht derzeit für 163 Sportvereine und 13 Kreisfachverbände mit knapp 46000 Sportler:innen. Der Kreissportbund Lüneburg möchte mit dem Projekt „Demokratie bewegt – Sport verbindet“ ein Netzwerk von Akteur:innen verschiedener Kulturen und Glaubensgemeinschaften auf- bzw. ausbauen. Durch interkulturelle Workshops, Infoveranstaltungen und Beratungsgespräche sollen Übungsleiter:innen und Funktionäre in den Sportvereinen gestärkt werden, eine interkulturelle Öffnung gelingen zu lassen und jungen Menschen mit unterschiedlichen Weltanschauungen die Teilhabe am regelmäßigen Sport zu ermöglichen. Kinder und Jugendliche sollen durch sportliche Mit-Mach-Aktionen lernen, Auseinandersetzungen spielerisch zu klären. Besonders sollen Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren angesprochen werden.  „Der Abbau von Hemmschwellen und Berührungsängsten auf allen Seiten ist unser vorrangiges Ziel“, sagt KSB-Geschäftsführerin Susanne Pöss. Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit der muslimischen Community in Lüneburg. „Wenn wir Vielfalt als Bereicherung sehen, dann wird jede Art der Begegnung ein Erlebnis sein. Durch Sport können unterschiedlichen Menschen diese Erfahrungen in vielen Facetten ermöglicht werden. Damit sorgen wir für den Abbau von sozialen Differenzen und tragen gleichzeitig aktiv zum Aufbau von Gemeinsamkeiten bei. Durch Sport haben wir alle die Möglichkeit und die Chance, Begegnungen so zu gestalten, dass jede:r sich nicht nur willkommen und anerkannt fühlt, sondern dass  jeder Mensch ein Teil mitten in unserer Gemeinschaft ist“, betont Nurka Casanova, KSB-Beauftragte für Integration.

Nurka und Susanne2 DSC_0194


„Miteinander – Füreinander“, PaedIn e.V., Oberschule am Wasserturm und   verschiedene Grundschulen:
Kinder und Jugendliche, die unterschiedlichen Kulturkreisen angehören und teilweise untereinander zerstritten sind, haben ein gemeinsames Theaterstück zum Thema „Mächte magischer Welten“ erarbeitet. Die Teilnehmer:innen wurden darin gefördert, verschiedene Rollen einzunehmen, ihre Empathiefähigkeiten zu stärken, Konflikte friedlich auszutragen, eigene Interessen zu formulieren und in einem demokratischen Prozess untereinander abzustimmen. Im Anschluss wurde das Stück beim Mondscheinlaternenfest aufgeführt.


„Schlaue Bibliothek“, Schlau e.V.:
Der Schlau e.V. hat im Jahr 2015 eine Bibliothek aufgebaut, um allen Interessierten, insbesondere Schüler:innen und Lehrer:innen, Informations- und Beratungsmaterial zum Thema LSBTI* zur Verfügung zu stellen. Ziel ist, einen selbstbestimmten Umgang mit der eigenen Sexualität sowie den respektvollen Umgang mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen anderer zu fördern.

Bildschirmfoto 2015-12-14 um 14.00.21


„Präventionstheaterstück ,Heiles Deutschland’“, Pro Pulsschlag e.V. und die Wilhelm-Raabe-Schule:
Das Bühnengold Schultourtheaters hat im Dezember ein Theaterstück in der Wilhelm Raabe Schule zu den Themen Rechtsextremismus, Alltagsrassismus, Homo- und Islamophobie aufgeführt.


„Salino – Kultur – Integration – Demokratie – Stärke“, PaedIn e.V.:
Der PaedIn e.V. gestaltet einen Treffpunkt für Kinder im Alter von 6-12 Jahren aus Familien mit Unterstützungsbedarf. Durch verschiedene erlebnispädagogische und kunsttherapeutische Aktionen bekommen die Teilnehmer:innen, die im Alltag oftmals mit Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierungen konfrontiert sind, Begriffe wie Rassismus kindgerecht erklärt und Möglichkeiten dafür aufgezeigt, wie sie mit ihren Ängsten selbstbewusst umgehen können.


„Unity“, Creative Change e.V., Heiligengeistschule:
Im Oktober führte der Creative Change e.V. in der Grundschule Heiligengeist ein berührendes Theaterprojekt durch. Den Schüler:innen wurden Werte wie Zivilcourage, Gleichberechtigung und Toleranz sowie Grundzüge gewaltfreier Kommunikation spielerisch und künstlerisch vermittelt. Ziel war, die Teilnehmer:innen dafür zu sensibilisieren, ihre Lebensumgebung empathisch mitzugestalten und Rassismus und Ausgrenzungsmechanismen aktiv mit eigenen Handlungskonzepten entgegenzuwirken.

Bildschirmfoto 2015-12-14 um 14.07.59 Bildschirmfoto 2015-12-14 um 14.09.54


„Demokratie leben – Von Migranten für Migranten“, VHS Lüneburg:
Die VHS organisiert interkulturelle Schulungen, im Zuge derer Menschen mit Einwanderungsgeschichte, die schon länger in Lüneburg leben, ihre eigene Kultur und ihren Integrationsprozess reflektieren. Sie werden dafür sensibilisiert, eine Offenheit gegenüber anderen Kulturen zu entwickeln und erwerben Kompetenzen, um zu dolmetschen, ihre Erfahrungen an andere Migrant:innen weiterzugeben und minderjährige Flüchtlinge zu begleiten. Darüber hinaus bekommen sie Gesprächstechniken für die gewaltfreie Bearbeitung von interkulturellen Konflikten vermittelt.



zum Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
zum Bundesprogramm „Demokratie leben!“