Am vergangenen Samstag haben über 100 Teilnehmer/innen in Lüneburg für ihr Recht auf Stadt demonstriert. Trotz Hitze hatten sich um 14 Uhr eine bunte Mischung von aktiven Lünebuger/innen in der Frommestraße zusammengefunden. Mit Kind, Kegel, bunten Bannern und einem großen Anliegen ging es dann durch die Stadt. Es gab spannende Redebeiträge von verschiedenen Gruppen aus dem Netzwerk „Für ein Recht auf Stadt“, die sich alle für alternatives, soziales Leben und Miteinander in Lüneburg einsetzen.
Aktueller Anlass war die Räumung der Frommestraße Nr.5 Mitte Juni, da das Haus als Folge der Soleförderung Senkungsschäden aufweist. Außerdem begann nun am Dienstag, den 10.07. vor dem Amtsgericht das erste Verfahren zur Räumungsklage gegen die Bewohner/innen der Frommestraße 4.
Doch nicht nur in der Frommestraße wird die Luft für bunte, belebte, kreative und kritische Orte in Lüneburg immer dünner: Die CafHete, ein studentisch betriebenes Café im Campus Rotes Feld, muss bis zum 31.07 geräumt werden. Auch der Bauwagenplatz in Wienebüttel ist von einer möglichen Räumung betroffen. Und auch der Stadtjugendring hat Raumprobleme: Unser Büro im Kern der Stadt wird früher oder später geräumt werden müssen, wenn der Verkauf der Musikschule ansteht.
Georg Gunkel-Schwaderer, unser 2. Vorsitzender, hielt beim Zwischenstopp am Sande einen engagierten Redebeitrag, in dem er das Engagement aller Beteiligter lobte und darauf hinwies, dass es bunte, belebte, kreative und kritische Orte in Lüneburg gibt – und sie laden jederzeit jeden zum Mitmachen ein und kosten die Stadt kaum Geld.
Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die bei ihrem Zug durch die Innenstadt viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und hoffentlich dazu führt, dass die Frage: „Wer hat ein Recht auf Stadt?“ weiterhin kritisch diskutiert wird.